Schulbibliotheken im Fokus
Informationen, Angebote, Vernetzungen für Schulbibliotheken in Schleswig-Holstein
Kooperation
Schulbibliotheken bieten hilfreiche und sinnvolle Unterstützung im schulischen Alltag und Unterricht ebenso wie in der Freizeitgestaltung der SchülerInnen.
Kooperationen und Vernetzungen erleichtern nicht nur das Leben, sondern helfen auch, knappe Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Dabei ist es wichtig, in verschiedenen Richtungen nach Kooperationspartnern und Gleichgesinnten zu schauen.
Schulbibliotheken stellen eine interessante Ergänzung des Bibliotheksangebots für die SchülerInnen dar. Der didaktisch-methodische Stellenwert einer Schulbibliothek und die Vorteile räumlicher Nähe von Schulleben und Bibliothek stellen einige wesentliche Merkmale der Schulbibliothek in den Vordergrund, die die Angebote der örtlichen Stadtbibliothek sinnvoll ergänzen:
- Öffnungszeiten während der Unterrichtszeiten,
- direkte Erreichbarkeit und damit Nutzung während des Unterrichts,
- direkte Ausrichtung des Bestandes auf die Erfordernisse der Fachschaften,
- Serviceangebote für Lehrkräfte auf dem „kleinen Dienstweg“
- und vieles mehr.
Eine Stadtbibliothek, die in direkter Nachbarschaft zu einer Schule oder in der Schule selbst liegt, kann ebenfalls viele Vorteile bieten. Gerade dann sind Absprache und Zusammenarbeit wichtig. Aus Sicht der örtlichen Politik ist es daher nachvollziehbar, dass konkrete Synergieeffekte z. B. durch eine engere Kooperation zwischen Stadtbibliothek und Schülerbüchereien oder sinnvolle Aufgabenverteilungen erwartet werden.
Die Zusammenarbeit der Schulbibliotheken mit den öffentlichen Bibliotheken des Ortes kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geregelt sein.
Besondere Formen der Zusammenarbeit ergeben sich, wenn die Stadtbibliothek in einer Schule oder einem Schulzentrum untergebracht ist oder die Bibliothek sogar eine kombinierte Stadt- und Schulbibliothek ist.
Nicht erst seid dem Recht auf Ganztagsbetreuung ab 2026 sind Schulbibliotheken wichtiger Partnerinnen für die Gestaltung des Ganztags in Schulen. Vor allem im Offenen Ganztag bieten Schulbibliotheken Räume, Konzepte und Angebote. Sie gestalten in vielfältiger Weise für Kinder und Jugendliche Rückzugsmöglichkeiten genauso wie lebendige Erlebnisse mit medien- und bibliothekspädagogischen Inhalten.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Schleswig-Holstein (LAG) ist ein offener Zusammenschluss von Mitarbeitenden in Schulen mit einer Bibliothek. Die beruflichen Hintergründe der Mitglieder sind so vielfältig wie auch die Schulbibliotheken im Land.
Größtes Ziel der Schulbibliotheken ist es, die Lesefähigkeit der Schülerschaft zu stärken und ihnen im Schulalltag zur Seite zu stehen.
Die LAG möchte
- die Stärkung der Schulbibliotheken im Land forcieren,
- ihre Unterstützung und Wahrnehmung im Schulalltag fördern,
- den Austausch von Informationen fördern und Entwicklungen vertiefen sowie
- Fortbildungen vermitteln und die Entwicklung neuer Angebote fördern.
Mitglied werden:
Sie arbeiten in/mit/für eine Schulbibliothek und möchten sich vernetzen? Die LAG trifft sich mehrmals im Jahr online. Das nächste Treffen findet online am Montag, den 24.03.25 statt. Der Einwahllink wurde über die Mailingliste der LAG verschickt.
Kontakt zur LAG:
Hans-Geiger-Gymnasium
Frau Kolmorgen und
Frau Hamann-Bock
Poppenrade 53
24148 Kiel
Email-Adresse: bibliothek-hgg@gmx.de
4 Grundmodelle für Schulbibliotheken
Ausgehend von den vier Typen für Schulbibliotheken, die die Kommission Bibliothek und Schule des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. für die Deutsche Bibliotheksstatistik entwickelt hat, können diese sehr gut als Grundlage für eine Beschreibung der Kooperation zwischen Schulbibliotheken und Öffentlichen Bibliotheken in Schleswig-Holstein dienen.
Die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle, sowie schleswig-holsteinische Beispiele werden im Untersuchungsbericht zu Schulbibliotheken in Schleswig-Holstein 2024 vorgestellt. Download Untersuchungsbericht 2024
Selbstständige Schulbibliotheken
Definition
Selbständige Schulbibliotheken werden von der Schule eigenständig betrieben und erhalten (von einer gelegentliche Beratung abgesehen) kaum Unterstützung von Öffentlichen Bibliotheken.
Eignung
Sie sind geeignet für Orte, in denen Schulbibliothek und Öffentliche Bibliothek weit auseinanderliegen, in denen es keine ÖB oder Fahrbücherei gibt oder in großen Städten, die nicht mit allen Schulbibliotheken kooperieren können.
Zweigstellen-Schulbibliotheken
Definition
Zweigstellen-Schulbibliotheken sind integrativer Bestandteil eines Bibliothekssystems einer Gemeinde oder Kommune und sind organisatorisch, personell und finanziell in das Gesamt-Bibliothekssystem eingebunden.
Eignung
Die Schulbibliothek als eine eigene Zweigstelle eignet sich z. B. in großen Schulzentren mit vielen Schüler*innen oder in etwas weiter von der Öffentlichen Bibliothek abgelegenen Standorten.
Verbund-Schulbibliotheken
Definition
Schulbibliotheken, die eine vertraglich geregelte Unterstützung erhalten – z. B. in Form von Etat, EDV und/oder Personal – aber kein integrativer Bestandteil eines Bibliothekssystems sind, werden als Verbund-Schulbibliotheken bezeichnet. Ihre Organisation liegt oft in der Hand einer schulbibliothekarischen Arbeitsstelle (SBA), meist in einer Öffentlichen Bibliothek.
Eignung
Verbund-Schulbibliotheken eignen sich eher für kleinere Gemeinden, in denen Öffentliche Bibliothek und Schulbibliothek dichter beisammen sind und in denen es eine übersichtliche Anzahl an Schulen gibt.
Kombinierte Öffentliche Bibliothek / Schulbibliothek
Definition
Öffentliche Bibliothek und Schulbibliothek sind räumlich integriert und präsentieren ihre Bestände in gemeinsamen Räumen. In der Regel sind alle Bestände allen Kund*innen gleichermaßen zugänglich. Oft liegt der Nutzungsschwerpunkt für die Schule am Vormittag, für die Bevölkerung am Nachmittag.
Eignung
Eine kombinierte Bibliothek eignet sich bei einer zentralen Lage der Schule in der Gemeinde. Getrennte Eingänge zur Seite der Schule und zur Straße hin bieten allen Nutzer*innen einen niedrigschwelligen Zugang. Besonders für kleine Gemeinden ist dies oft eine sehr attraktive Lösung, um beide Aufgaben der Bibliotheksversorgung wahrnehmen zu können.